Standort: Markt Wald
Projektart: Sanierung und Modernisierung
Bauzeit: 2014 - 2016
Leistungsumfang: LPh 1-9 HOAI
Projektleiter: Hans-Heinrich Häffner, Samuel Klein
Ehrungen: Denkmalpreis des Bezirks Schwaben 2015

Die Errichtung des Schlosses in Markt Wald im Unterallgäu datiert in das letzte Viertel des 15. Jahrhunderts. Das Schloss liegt am Nordostende des Orts am Westhang des Neufachtals. Es handelt sich um einen dreigeschossigen, kubischen Walmdachbau. An den nordwestlichen Ecken sowie am Treppenturm finden sich drei erhöhte Rundtürme mit Kegeldächern. Im ersten Obergeschoss des westlichen Eckturms liegt eine ehemalige Hauskapelle mit Rocaillenstuck von Andreas Henkel und Fresken von Johann Baptist Enderle; beide um 1770.

Neben einem Abriss des Treppenturms vom Hauptgebäude lagen sowohl System- als auch Substanzschäden am Holztragwerk vor. Über das ursprünglich beabsichtigte Maß hinaus wurde die Kapelle untersucht, nachdem die beauftragten Restauratoren einerseits einen besonders hohen Kunstwert feststellten, andererseits aber gravierende Schäden festzuhalten waren.

Da die Bauherren-Familie bereits zu Beginn der Sanierung im Schloss wohnte, musste ein geschossweises Arbeiten im Inneren sowie ein zügiger Umzug gewährleistet werden. Der unerwartet starke Abriss des Treppenturms machte eine Notsicherung mittels Kleinbohrpfählen und Vernadelungen notwendig. Die Sanierung des Daches ermöglichte es, die Dachform gemäß historischer Abbildungen zu gestalten. So wurden z.B. die Form und Anzahl der Schleppgauben sowie die Form der Turmspitzen nach einem Gemälde aus dem 18. Jahrhundert rekonstruiert.

Die sehr hochwertige Ausgestaltung der Schlosskapelle erforderte eine intensive Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege sowie mit den Fördermittelgebern. Für viele Arbeiten mussten hochqualifizierte Restauratoren gefunden und beauftragt werden.

Abbildungen: Feulner und Häffner Architekten, 2016